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Ferals

Lange waren Werwölfe tot oder nur noch als zahme CGI-Schmuseviecher in den Twighlight Filmen zu sehen. Doch Ferals macht sich auf das blutbefleckte Zepter wieder an sich zu reißen und das Weicheiimage dieses klassischen Monsters endlich wieder hinter sich zu lassen. Allerdings nicht auf der Leiwand sondern vorerst nur im Comicformat. Und was soll ich sagen, Ferals bringt endlich wieder Blut und Gedärm zurück in die Werwolf-Mythologie. Besser noch, der Comic erzählt eine richtig spannende Story, was bei Horrorcomics ja leider oft eher eine Ausnahme ist. Nebenbei gibt es noch eine ganze Menge Sex und Verschwörungs-HinUndHer so dass man nur hoffen kann das Panini möglichst schnell den zweiten Band dieser äußerst vielversprechenden Serie auf den Markt bringt. Ferals macht keine Gefangenen, ist spannend geschrieben und äußerst detailliert und blutig gezeichnet. Die Werwölfe sind hier näher dem Tier als dem Menschen und versprühen auf den einzelnen Panels eine animalische Kraft und Wildheit das einem Angst und Bange wird.

Sehr cool, mehr davon!

Crossed Band 1

Ich liebe Garth Ennis! Egal ob The Punisher, Preacher, The Boys oder Chronicles of Wormwood, was der Mann anfasst wird zu Comicgold. Dementsprechend gespannt war ich auch auf Crossed, seiner neuen ExtremeGore-Serie:

Das Ende der zivilisierten Welt kommt plötzlich und ohne Vorwarnung. Von einer Sekunde auf die andere herrscht weltweites Chaos als Menschen sich in mordlüsternen Bestien verwandeln und auf Beutezug gehen. Eine kleine Gruppe Überlebender macht sich auf den Weg nach Alaska, in der Hoffnung in der Ewigen Kälte Schutz vor den marodierenden Banden zu finden.

Irgendwo habe ich mal den Vergleich gelesen „Crossed ist The Walking Dead auf Speed“ und das trifft es eigentlich recht gut. Direkt auf den ersten Seiten wird klar gemacht wo der Hammer hängt wenn die Welt von den Infizierten überrannt wird und frische Wunden in Körper geschnitten werden nur um diese anschließend zu penetrieren. Prost Mahlzeit! Einige Seiten später wird dann ein Elternpaar vergewaltigt während ihre kleine Tochter in Stücke gerissen wird, bloß keine Langeweile aufkommen lassen. Crossed ist richtig harter Stoff der ganz offensichtlich Tabus brechen will. Man kann sich keines Charakters sicher sein, der Tod lauert hier auf jeder Seite. Was Crossed aber von The Walking Dead unterscheidet ist das man keinen Bezug zu den Personen aufbaut. Mir jedenfalls waren die einzelnen Figuren relativ egal, man hat einfach zu wenig Zeit sie wirklich kennen zu lernen. Viel zu gehetzt wirkt hier vieles, man hat das Gefühl Ennis möchte möglichst schnell zu nächsten Gore-Sequenz überleiten. Die ruhigen Passagen wirken für Ennis-Verhältnisse sogar ungewohnt lasch. Schade! Ähnlich wie in vergleichbaren Splatter-Romanen wie Das Reich der Seqqusim und Zerfleischt stumpft man bei dem ganzen Blut und Gemetzel regelrecht ab. Ist man auf den ersten Seiten noch geschockt setzen irgendwann gewisse Abnutzungserscheinungen ein. Leider fehlt auch der Ennis typische Humor komplett, der Überlebenskampf wird recht ernsthaft beschrieben und in Szene gesetzt. Auch hier hätte ich einfach mehr erwartet. Die Infizierten sind keine Zombies sondern der Raserei verfallene Menschen, ähnlich wie in 28 Days Later, woran man sie sofort erkennen kann ist ein Kreuz das ihnen ins Gesicht „gebrannt“ wurde. Sie symbolisieren quasi das geballte schlechte in jeder Person, „tun sie doch nichts was ein Mensch nicht schon zuvor einem anderen Menschen angetan hat“. Crossed wechselt immer mal wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart, macht dies aber nicht wirklich deutlich sichtbar. Am Anfang war ich dadurch ein wenig verwirrt weil die Geschichte plötzlich an einer ganz anderen Stelle weitergeht. Mit der Zeit bekommt man aber ein Gefühl für die Zeitebenen.

Crossed ist kein wirklich schlechter Comic, hat aber mit seiner generischen Story und fehlenden Überraschungen zu kämpfen. Meiner Meinung wird die gerade erschienende Deutsche VÖ zu Unrecht in den Himmel gehyped. Ich bleibe trotzdem erstmal am Ball. Wenn in Band 2 allerdings nur neues Kanonenfutter zum abmetzeln eingeführt wird war es das für mich mit der Serie.

The Walking Dead – Dein Wille geschehe

Nachdem Band 14 mal wieder ein richtiger Knaller in Sachen Action und WTF-Momenten war geht man in „Dein Wille geschehe“ wieder deutlich runter vom Gas. Das ist auch gut so, denn die Geschehnisse müssen von den Charakteren erstmal verdaut werden. Hauptaugenmerk wird natürlich wieder auf Rick gelegt, der ganz in seinem neuen „Nur zusammen sind wir stark“-Gefühl aufgeht. Wie schon damals in der kleinen Gruppe etabliert er sich auch in der neuen Umgebung immer mehr als Anführer, was natürlich auch Missgunst hervor ruft. Zusätzlich zu den internen Spannungen geht das bangen um Carl weiter der nach einem Kopfschuss im Koma liegt. Die Zombies halten sich im aktuellen Band angenehm im Hintergrund. Es gibt zwar auch die ein oder andere Konfrontation, diese sind aber nicht wirklich bedrohlich. Mal wieder ist es der Mensch von dem die meisten Gefahr ausgeht. Und wenn am Ende eine längst überfällige Liebelei endlich aufflammt ist auch der Cliffhanger zum nächsten Band gelegt. Hoffentlich müssen wir auf diesen nicht wieder so ewig warten, also los Cross Cult ;D

Batman: Hush

Nach jedem der Nolan Filme habe ich tierisch Lust bekommen mich auch mal mit den Batman Comics ein wenig mehr auseinander zu setzen. Zwei Klassiker (The Dark Knight Returns und Arkham Asylum) habe ich zwar schon in meiner Sammlung, aber das Batman Universum bietet ja noch so viel mehr. Das war auch mein großes Problem, wo anfangen? Wenn man einfach mal bei Amazon schaut wird man geradezu mit Batman Comics überhäuft. Ganze Sammelbände die man in chronoligisch richtiger Reihenfolge lesen muss, verschiedenste Figuren, Zeitebenen und Sidekicks mit mehr oder weniger komplizierten Hintergründen. Nach ein wenig stöbern im Internet habe ich mich dann für die Sammlung „Hush“ entschieden, was sich als ziemlich gute Wahl zum Einstieg herauß stellte. Batman bekommt es hier in jedem Heft des Bandes mit einem neuen Gegner bzw. Sidekick zu tun. Neben Robin, Huntress, und Oracle gibt es ein Wiedersehen mit Killer Croc, Scarecrow, dem Joker und vielen anderen. Zu jedem Widersacher/Freund wir in einigen kurzen Sätzen der Hintergrund erläutert, so dass man einen recht guten (wenn auch im Endeffekt groben) Überblick über die verschiedenen Charaktere des Universums bekommt. „Hush“ an sich ist dabei recht spannend geschrieben und mit tollen Zeichnungen versehen. Batman trifft hier eine ziemlich waghalsige Entscheidung und auch seine Beziehung zu Catwoman stellt einen interessanten Aspekt der Story dar. Leider war mir recht früh klar wer der Drahtzieher im Hintergrund ist, was dem Lesespaß aber keinen wirklichen Abbruch getan hat.

Wer nach den tollen Kinofilmen also Lust auf die Comics bekommen hat dem kann ich „Hush“ ganz klar ans Herz legen. Wenn Ihr des Englischen mächtig seid sollte Ihr zur UK Ausgabe greifen. Bei Amazon bekommt man den kompletten Band für 15,95€ (Klick), währen die Geschichte im deutschen auf 2 Bände aufgeteilt wurde die insgesamt mit knapp 30€ zu buche schlagen.

Fables – Die Dunklen Jahre

Ja ja, ich weiß, ich hänge mal wieder hinterher. Als Vorbereitung auf Band 14 habe ich gestern aber noch mal „Die Dunklen Jahre“ erneut gelesen und musste wieder feststellen wie extrem gut diese Ausgabe ist. Wer denkt nach dem Sieg über das Imperium kehrt Ruhe in Fable-Town ein hat sich gehörig geschnitten. Eine neue böse Macht wird versehentlich in einer der frisch befreiten Länder entfesselt und diese scheint kein geringerer als der Schwarze Mann zu sein. Während die Fables noch mit Gepettos Eingliederung in die Gemeinde zu kämpfen haben rückt die Gefahr immer näher.

Wow, Fables geht einfach keine Sekunde vom Gas. Auch Band 13 sprüht nur so vor Witz, Action und Spannung. Auch ernstere Töne werden angeschlagen, z.B. wie man denn mit einem politischen Massenmörder / Diktator umgehen sollte. Der neue Feind ist originell, birgt Potential und hat endlich auch mal Auswirkungen auf die Welt der Menschen. Generell finde ich es immer wieder überraschend wie ernsthaft und düster doch dieses vom Grundsatz her recht fröhliche Konzept mit den Märchenfiguren ist. Fables ist eine der wenigen Comic-Serien die bis jetzt die hohe Qualität der ersten Bände halten kann und nicht einen Durchhänger aufweisen muss. Ich bin auf die nächste Ausgabe gespannt, die ja einen Crossover mit dem „Jack of Fables“-SpinOf darstellt.

Hellblazer – Gefährliche Laster

Oh ha, Garth Ennis’ Hellblazer im schicken Hardcover a lá Preacher, da konnte ich nicht nein sagen. Ennis erste richtig große Serie (so weit ich weiß) lässt schon teilweise die typischen Merkmale durchschimmern, die spätere Werke wie Preacher & The Boys so großartig gemacht haben. Die Charaktere sind schön kauzig und eher Antihelden, der Humor ist herrlich schwarz und Constantine hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen! Alles ist nur noch eine Spur zahmer und zurückhaltender, wahrscheinlich wollte/konnte Garth Marvel nicht direkt mit seinen schrägen Ideen schocken 😉 Besonders die Hauptgeschichte „Gefährliche Laster“ ist spannend und gut geschrieben! Großes Highlight ist Constantines Treffen mit den 3 Oberdämonen das ganz schön brenzlig für den Zigaretten-Liebhaber wird. Die beiden kleineren Storys bauen danach leider ziemlich ab, besonders Lord of the Dance, in der Constantine einen weihnachtlichen Geist trifft… Na ja! Mit den Zeichnungen konnte ich mich leider auch nicht so richtig anfreunden da mir diese einfach oft nicht detailliert genug sind. Nervend finde ich auch das die Charaktere ab und ab ihr Aussehen ändern. Die Preacher Comics hatten bei mir mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen. Die wirklich spannende Geschichte holt aber alles wieder rauß, so dass ich Hellblazer – Gefährliche Laster jeden Comic Fan ans Herz legen kann. 4 weitere Bände unter der „Garth Ennis Edition“ werden noch folgen, ich freue mich drauf.

Geschichten aus dem Wunderland

In den Wonderland Bänden 1-3 wurde die klassische Geschichte ja schon mit einer Menge Gewalt und Sex garniert und in die aktuelle Zeit verfrachtet! Besonders Band 1 strotzte nur so vor abgedrehter Ideen und scheute sich auch nicht davor das Ganze mit einer dicken Prise Lovecraft zu garnieren! In den beiden folgenden Bänden wurde die Story zwar zu einem halbwegs befriedigendem Ende gebracht, die Verrücktheiten ließen aber leider ein wenig nach! „Geschichten aus dem Wunderland“ besteht nun aus mehreren Short-Stories die uns Figuren wie die Herzkönigin und dem Hutmacher näher bringen und noch weitere Hintergründe des Wunderlandes aufdecken! Wer die vorherigen Comics noch nicht gelesen hat, sollte die Finger von Band 4 lassen da man wahrscheinlich einige Dinge nicht verstehen wird. Die Geschichte sind an sich ganz spannend erzählt und schick illustriert, kommen aber über Comic-Standart nicht hinweg. Es gibt natürlich wieder einige Gore-Spitzen, aber nicht mehr so zahlreich wie in den früheren Geschichten und auch der Erotikfaktor kommt eigentlich nur noch in der Cover Pin-Up Sammlung bei den Extras zum tragen! Für Fans der Wonderland-Comics sicher keine Fehlinvestition, ich hoffe aber das bald mit einer richtigen „großen“ Geschichte weiter geht!

Neonomicon

Erst im Nachhinein habe ich gesehen das auf dem Backcover „Emfohlen ab 18 Jahren“ geschrieben steht, hätte ich das vorher gelesen wäre ich wohl nicht so überrascht gewesen. Das Gewalt in Mainstream-Comics mittlerweile auch schon ziemlich derbe werden kann ist man ja schon gewöhnt. Was einem in Neonomicon aber an Sex um die Ohren gehauen wird erreicht nahezu „Faust“ Außmaßen! Was Lovecraft in seinen Geschichten oft nur dezent andeutet wird einem hier direkt vor den Latz geknallt und so gib es neben diversen Genitalien auch Vergewaltigungen und Sex mit seltsamen Fisch-/Menschlebewesen zu bestaunen. Das wird dem ein oder anderen Leser bestimmt verschrecken und ist an sich auch recht drastisch fügt sich letztendlich aber doch ganz gut in die Geschichte ein ohne all zu plakativ zu wirken. Aber neben Tits&Gore hat Neonomicon auch ein wirklich spannende Geschichte zu bieten, die den heutigen Lovecraft Fan-Kult aufgreift und weiterspinnt was wäre wenn die Geschichten des Autors nicht doch nur reine Fantasie gewesen wären. Obwohl es viele Verweise auf die klassischen Geschichten wie „Berge des Wahnsinns“ und Co. gibt, ließ Alan Moore sich nicht zu sehr an die ursprüngliche Mythologie der „Großen Alten“ binden und würzt das ganze noch mit vielen eigenen Ideen. Neonomicon ist ein muss für jeden Comic- und Lovecraft-Fan, zartbeseitete Naturen sollten aber vielleicht doch lieber vorsichtig sein 😉

Positiv sei noch erwähnt das es sich hier endlich mal wieder um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt und nicht um eine dieser Endlos-Comicserien! Nichts gegen Fables, The Boys und Co. aber kurz und knackig ist zwischendurch auch mal ganz angenehm!

Exterminators – Kollateralschaden

Hm, haben mir die letzten beiden Bände ich Vergleich zum richtig fetzigen ersten Band immer weniger gefallen, ist mit Kollateralschaden nun ein neuer Tiefpunkt erreicht. Nicht nur das alles mit einer völlig uninteressanten Nebengeschichte beginnt, nein auch die Hauptstory plätschert nur so dahin ohne richtige Höhepunkte zu bieten. Der in Band 3 eingeführte Nazi-Bösewicht taucht nur noch am Rande auf und auch den großen Showdown am Ende fand ich eher lahm. Das liegt vor allem daran das ich die Maya-Käfer als Hauptbedrohung einfach uninteressant und nicht sonderlich spektakulär finde. Dabei bietet das Ungeziefer-Reich doch eine Vielzahl an ekeligen Kreaturen die man hätte verwenden können. Ok, die ein oder andere coole Szene gibt es immer noch, doch ist leider auch der Humor weiter in den Hintergrund gerückt worden. Schade! Wäre der nächste Band nicht der Abschluss der Serie hätte ich mit Exterminators jetzt wohl abgeschlossen. So bleibt die Hoffnung das die Macher im Finale das Ruder noch einmal rumreißen können. By the way, ich hatte immer Kollateralschaben statt -schaden gelesen, also meinen Titel hätte ich im Zusammenhang deutlich witziger gefunden 😉

Exterminators – Die Lügen unserer Väter

Man muss es auch mal ein wenig ruhiger angehen lassen, so auch im Comicgenre! Band 3 der Exterminators Reihe schaltet in Sachen Ungeziefer-Splatter einen Gang zurück und setzt eher auf Charakter-Entwicklung und die Einführung eines neuen Antagonisten. Hierbei handelt es sich um einen schmierigen Neo-Nazi und Comics in denen man sich freuen kann das der blöde Nazi in absehbarer Zeit ordentlich auf’s Maul bekommen mag ich sowieso ;). Was mir nicht so gut gefallen hat ist das in den letzten Kapiteln wohl der Zeichner gewechselt hat und die Figuren leicht anders aussehen. Das ist zwar Gang und Gebe im Genre und ist bei längeren Serien oft sogar unvermeidbar, stößt mir aber trotzdem immer wieder negativ auf! Alles in allem empfinde ich Band 3 als den bisher schwächsten weil mir einfach die Aktion und der schwarze Humor gefehlt haben. Er schaffte es aber trotzdem die Spannung aufrecht zu erhalten und ich freue mich nun auf die beiden Finalen Bände.