Julia’s Eyes

Nach dem mysteriösen Suizid ihrer blinden Schwester scheint für Julia die Welt zerbrochen zu sein. Doch als sie erfährt, dass ein Selbstmord ganz und gar unwahrscheinlich ist, schöpft sie neuen Lebensmut und beginnt eigene Nachforschungen über den Tod ihrer Schwester anzustellen. Immer tiefer gerät sie dabei in einen Strudel aus Verrat, Geheimnissen und Lügen und schließlich beginnen auch ihre Augen an Sehkraft zu verlieren …

Da ich in letzter Zeit eigentlich nur Thriller aus den USA gesehen habe, kommt Julia’s Eyes einer Offenbarung gleich! Klar, die einzelnen Komponenten des Films sind Genre-Standards und nicht wirklich neu, dem ganzen haftet aber eine gewisse Frische an was typisch für den Europäischen Film ist (für viele jedenfalls ;)). Dazu kommen auch noch (für mich) wirklich neuartige Kameraspielereien: Julia muss wegen einer Augenoperation ab der zweiten Hälfte des Films eine Augenbinde tragen, sämtliche anderen Protagonisten werden ab dahin nur noch bis zum Hals gezeigt, die Gesichter sind nicht sichtbar! Dadurch wird eine extrem beklemmende Atmosphäre aufgebaut und die Hilflosigkeit Julias projiziert sich auf den Zuschauer! Julia’s Eyes strotzt nur so vor Spannung und gibt sich nicht mit der kleinsten Länge ab. Man fiebert immer mit, wird auf falsche Fährten geführt und viele Sequenzen sind regelrechte Fingernägelkiller! Das dabei recht kompromisslos zu Werke gegangen wird macht den Film um so sympathischer! Das Finale ist dann leider in in 1-2 Punkten ein wenig überzogen, trübt aber letztendlich nicht den mehr als positiven Gesamteindruck! Julia’s Eyes ist ein Film dem ich eigentlich eine große Kinoauswertung gegönnt hätte, leider blieb ihm das hier in Deutschland verwehrt. Auch werde ich das Gefühl nicht los das die Amis bald auf diese kleine Perle aufmerksam werden und eine geleckte Hollywood-Produktion aus dem Stoff machen, drücken wir die Daumen das dem nicht so sein wird.

Punkte: 8 von 10

Veröffentlicht am 19. Oktober 2011 in Film-Reviews und mit , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.

  1. Ach die Amerikaner, sie kriegen die schöne spanische Gruselatmosphäre aber nicht hin.

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